Samstag, 12. März 2011

Träume ich?
 Taxifahrt


Gestern Abend hiess es für unsere Besucher, Abschiednehmen von Vietnam und von uns, deshalb begleiteten wir sie auf den Flughafen. 


Um unseren Heimweg antreten zu können begaben wir uns zum Flughafentaxiplatz. 
Die Preise sind einheitlich. Das heisst, je nach grösse des Wagens bezahlt man ins Zentrum zwischen 270`000VD und 300`000VD. Wir machten es uns gemütlich auf dem Rücksitz und entfernten uns langsam vom Flughafengelände.  Plötzlich stoppte der Fahrer den Wagen und wollte von uns 15 Dollar. Keine Lust auf Verhandlungen verliessen wir das Gefährt und machten uns zu Fuss auf den Rückweg mit erneutem Ziel...Flughafen. Hier wiesen wir auf die unlautere Geschäftspraxis ihres Kollegen hin. Sie gaben uns eine neue Chance mit einem anderen Fahrer und garantierten den Preis. 
Versuch zwei lief gut an, stoppte aber irgendwann auf der Autostrasse und wollte 300`000 statt der abgemachten 270`000VD. Ganz ruhig wies ihn mein Partner auf den vereinbarten Preis hin. Wir machten keine Anstalten auf sein Angebot einzugehen. Er fuhr weiter bis kurz vor die Mautstelle. Hier wollte er erneut Geld für das Passieren. Wir wissen jedoch, dass die Flughafentaxis hier nicht jedes Mal an der Kasse bezahlen müssen. Auch dieser Versuch zu mehr Geld zu kommen, scheiterte. 
Später hielt er wieder an und vergewisserte sich erneut nach dem Weg. Ich schrieb ihm die Strasse auf einen Zettel. Er verhielt sich, als würde er den Strassennamen zum ersten Mal lesen. Wir ignorierten es, den jeder Taxifahrer kennt diese Strasse! Er fuhr weiter. Vor einem kleinen Geschäft hielt er aufs neue an, riss meine Türe auf und machte etwas an der Türe. Ich wies meinen Partner daraufhin. Der Fahrer kaufte sich Kaugummis und stieg wieder in den Wagen, wo unsere Fahrt fortgesetzt wurde. Langsam näherten wir uns dem Ziel. 
Stopp, hier kannst du anhalten ( den Rest machen wir zu Fuss!!) Das Geld war gezählt und gebündelt, für die Übergabe bereit. 
Der abgemachte Betrag lag über dem des Taxameters, somit hatte er sich, ehr und redlich, etwas erwirtschaftet. Er stieg aus, nur, wir konnten nicht! Er hatte die Türen verriegelt (deshalb der Stopp um Kaugummis zu kaufen!). Mein Partner rief, er solle diese sofort öffnen. Der Fahrer hatte jedoch andere Pläne mit uns und ignorierte den Befehl! Blitzschnell hechtet U. zum Fahrersitz und war innerhalb eines Sekundenbruchteils auf der Strasse. Natürlich passierte das nicht sang und klanglos...
In der Nähe stand ein Junge mit einem Verkaufswagen und beobachtete mit fragender Miene die ganze Aktion. 
Entgeistert standen wir auf dem Trottoir und schauten wie sich das Taxi entfernte. Den bösen Blick des Taxichauffeurs werde ich so schnell nicht vergessen. 
Der Junge streckte uns, zum Trost, einen Maiskolben entgegen. Lieb gemeint, aber die Lust darauf war uns vergangen.
Langsam, wie aus einem bösen Traum erwacht, machten wir den Rest des Weges zu Fuss. Oft habe ich von ähnlichen Erlebnissen gelesen, konnte es nicht glauben...... Jetzt weiss ich, auch so kann eine Fahrt mit dem Taxi aussehen.



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