Donnerstag, 27. Januar 2011

Remember me?


Heute morgen klingelte das Telefon. Ein Blick auf die Nummer, und es war mir klar, diese Nummer ist in meinen angenommenen Anrufen gespeichert. 
Eine Frau rief mich vor drei Tagen, wegen Make-up Aktion, schon einmal an. Leider verstanden wir uns nicht. (Sprachverständigung ist am Telefon unmöglich). Ich meldete mich danach via sms bei ihr in der Hoffnung, sie würde sicher jemanden kennen, der es ihr ins vietnamesische übersetzen würde.... . Heute Morgen gleiche Nummer, gleiche Frau und verstanden haben wir uns auch nicht viel besser. Da sie immer now sagte, dachte ich sie meint, nun. 
Ich wartete vor der Haustüre... auf der anderen Strassenseite hielt eine Frau ihr Motorrad an und schaute herum, ich voller Freude und Erwartung zeigte auf meine Hausnummer, sie nickte. Plötzlich kam eine andere Frau aus einem Hauseingang, stieg zu ihr aufs Motorrad, wir lächelten uns zu und weg waren sie. 
Das war sie nicht!!!
Ein junger Mann passierte unseren Hauseingang, ich fragte ihn: Do you speak english? Er, yes a little bit... Gott sei dank, dachte ich, er ist meine Rettung. Ich stellte die Nummer der Anruferin ein und erklärte ihm kurz worum es ginge und was er unbedingt fragen müsse.  Aber der Teilnehmer ging nicht an den Apparat. Noch zweimal machte ich diese Erfahrung mit anderen Helfern. Vorhin setzte ich mich an den PC, mit der Hilfe des  Übersetzungsprogrammes. Deutsch - Vietnamesisch schrieb ich ihr eine sms. Ob es klappt? 
Das war, ein kurzfristig ,vielversprechender Start in den Tag. 


K`ham tien Str.
Am späteren Morgen machte ich mich wieder zu Fuss auf den Weg ins Zentrum. 
Das Busfahren bin ich momentan Leid, den bereits zum zweiten Mal hat uns gestern der Chauffeur aus dem Bus gestellt. 
( verstehe nach wie vor kein Vietnamesisch, deshalb ist mir der Grund verborgen geblieben!) 
Die Warterei im Abgasgestank gehört auch nicht zu meinen Leidenschaften. Deshalb, einziger Verlass..........der Fussmarsch. (natürlich auch im Abgas, aber um ein vielfaches erträglicher). 
Das Schöne an meinen Wanderungen sind die täglichen Begegnungen. Zu Beginn erntete ich  misstrauische Blicke. Nach zwei, drei Wochen gabs bei den einen ein leichtes Nicken. Vor einer Woche musste ich mich bei einer Frau vors Geschäft setzen und mit ihr Tee trinken. ( wenn sie mich sieht, macht sie einen Stuhl für mich bereit). An einigen Tagen nehme ich einen anderen Weg, danach werde ich jeweils gefragt, wo ich gewesen  sei. 
Heute Morgen, waren alle Menschen an der K`ham thien sehr herzlich, ob das am kommenden Neujahrsfest liegt? Auf jeden Fall wurde es mir ganz warm ums Herz. Jetzt wirds schön. Ich fühle mich ein Stück daheim. 


Beschwingt erledigte ich meine Aufgaben. Viele Geschäfte sind bereits, wegen TET Neujahr, geschlossen. Es scheinen sich auch weniger Menschen in den Strassen aufzuhalten. Ich empfinde es als äusserst angenehm.


Auf dem Weg zu einem meiner Lieblingskaffees, wollte ich möglichst schnell an den kauffreudigen Touristen vorbei, da rief mir jemand zu..... Remember me?
Ja ich erinnere mich. Es war eine der Strassenhändlerinnen, die mir vor tagen ein T-Shirt verkaufen wollte. Leider kann ich mit den Souvenirshirts gar nichts anfangen und wollte auch heute keines kaufen! Wir sprachen zusammen, sie erzählte mir, dass sie täglich mit dem Velo nach Hanoi fährt und T-Shirts verkauft. Sie hat zwei Buben, Zwillinge 10 Jahre alt, hätte aber lieber zwei Mädchen..... .  Bitte kauf ein T-Shirt damit ich heute einen guten Tag habe. Ich konnte nicht anders und .... ich habe ihr eines für ein Kind abgekauft. 
In der Hoffnung es trägt zu ihrem heutigen Glück bei! Einen Meter neben ihr standen zwei Schuhputzer in den Startlöchern, mit Nasenrümpfen und Kennerblick in Richtung meiner staubigen Stiefel... Oh Madam.. dirty, shoe shine?  Es wäre Wasser in den Rhein getragen, liesse ich sie putzen. Nach dem Putzen ist vor dem Putzen. Einer der Hauptgründe für mein vehementes nein, sind vorgängig die mühsamen Preisverhandlungen.(!)  Da tuts ein bisschen Salatöl auch und sie glänzen kurzfristig wieder.


Im Kaffee liess ich es mir gut gehen. Trotz kaltem, nieseligem Wetter bestellte ich mir einen Coup, wunderbar. Beobachtete dabei einige junge Vietnamesinnen, gut und geschmackvoll gekleidet 
( schätze zwischen 18 und 20. Jahre alt). Da wurde geschminkt, gepudert, die Haare am Tisch gekämmt und hochgesteck, gekichert und telefoniert... . ( nicht anders als bei uns und trotzdem anders, sie fallen hier noch auf). 
Es interessiert mich: 
wie viel Geld geben sie aus für Kleider und Kosmetik, Labels die sie bevorzugen, wer finanziert,  Alter und Beruf. 
Das wird eines meiner nächsten Themen werden........




Soviel zu heute.....















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