Samstag, 26. Februar 2011

Brillenkauf

Die Le Duan ist eine Hauptstrasse an der fast keiner meiner Wege vorbei führt. An dieser Strasse befinden sich zig Optikergeschäfte.
Während des letzten Jahres, begann sich meine Sehschärfe langsam zu verringern. Am Anfang liess sich das noch ausgleichen, in dem ich das Lesen der Texte gleichzeitig mit einer gymnastischen Armübung verband. Mit ausgestreckten Armen liess sich die Sehschärfe einstellen, gleichzeitig begann sich meine Armmuskulatur aufzubauen, nüchtern betrachtet, optimal! 
Leider funktionierte diese Technik nach geraumer Zeit nicht mehr. Der Stolz liess es lange nicht zu mich zu einer Lesebrille zu bekennen. Hier in Vietnam machte mir das Arbeiten am Computer zunehmend Mühe. Ich hatte vermehrt mit Kopfschmerzen zu kämpfen, das war der Ausschlag weshalb ich mich entschied, mir eine "stylische" Lesebrille anzuschaffen.
Jeder Brillenträger weiss, dass das durchaus zu einer kostspieligen Angelegenheit werden kann.
Heute wollte ich mal einige Brillen anprobieren und mich erkundigen mit welchen finanziellen Aufwendungen gerechnet werden muss.
Das erste Geschäft das ich aufsuchte hatte zwar ein grosses Sortiment an Brillen, aber die meisten Modelle waren sich sehr ähnlich. Das Personal war bei weitem nicht so bemüht etwas zu verkaufen, wie wir das aus der Schweiz kennen. Eine junge Frau, die nach mir das Geschäft betrat, gab ihre Empfehlung ab. Das ging so: Ich probierte eine Brille, sie nickte lächelnd, das hiess "schön". War ich unsicher, so probierte sie die Brille an und sagte mir damit, wenn sie ihr stehe, so stehe sie mir ebenfalls..... So lässt sich leider kein so wichtiges Stück kaufen. 
Ich verliess dankend den Laden und betrat den Nächsten.
Aber wo ist den hier das Personal? 
Ach, langsam kroch, eingeklemmt zwischen Sehtestgerät und Wand, eine Frau die ich beim Mittagsschlaf gestört hatte, von einem Stuhl. Freundlich und zuvorkommend gab sie mir sämtliche Modelle zur Anprobe. Ich fragte nach einem Sehtest, sie gab mir verschieden starke Gläser in einer Probebrille zum Testen. Ich musste zum Test eine Zeitung nehmen und selber entscheiden, wann für mich die Stärke stimmte. Der Entscheid fiel auf einen Dioptrien.
Leider war die Batterie des Taschenrechners leer, was sie bei mehrmaligem Tasten drücken(endlich) herausfand!!! und so musste sie den Preis für die Gläser auf eine Zeitung schreiben. 185`000 VD. (ca. 9 Fr.)


Den wichtigen Entscheid musste ich noch fällen und der war um etliches schwieriger als der für die Stärke der Gläser! Letztlich machte ein schwarz/rotes Brillengestell das Rennen. Wie sich herausstellte nicht das Billigste. 
Gestell kostet 380`000 VD.  (19.--) Ich wollte den Preis, aus Prinzip, noch etwas runter handeln. Aber sie lachte nur und schüttelte den Kopf! Nach Abschluss des Geschäfts telefonierte sie kurz. Bald darauf betrat ein junger Mann den Laden, holte das Gestell ab und  meinte zu mir blickend, 20 minutes. Derweil machte sie sehr langsam und sehr gemütlich Tee, welchen wir jedoch nicht mehr zusammen trinken konnten. Das Einsetzen der Gläser bedurfte weniger Zeit als das Ansetzen des Tees... Die Bügel mussten noch angepasst werden. 
Fertig. Tip Top. 
Erst zu Hause fiel mir auf, dass ich nun auch zu den Besitzern eines Ray Ban Brillengestells gehöre, was letztlich den Preis erklärte. Im Vergleich zu den anderen Brillengestellen war es eines der teureren.
Seit dem Kauf sind einige Stunden verstrichen. Als wir am Abend am Geschäft vorbei spaziert waren hat sie uns freudig zugewinkt. 
Schön!







1 Kommentar:

  1. Schon wieder ein Grund für mich, um dich mal zu begleiten. Sollte dringend eine neue Brille haben. Aber da ich nur Rodenstock trage....
    Kostete mich vor ca. Jahren mit Gläsern in der Schweiz 1200.- Franken. Du machst ja ein Schnäppchen nach dem anderen.
    Aber es sind zur Zeit noch zuviele WENN und ABER auf dem Tisch. werde also noch nicht mitkommen beim Nächstenmal.

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